Bei der Suche nach Hotspots z.B. im Urlaub stiess ich auch auf besonders strahlungsarme Orte. Erwarten wuerde ich Salzbergwerke und Bootsausfluege an Ost- und Nordsee (Fino1..3=0.04uSv/h nur kosmische Strahlung, waechst langsam mit Hoehe 2660m=0.09uSv/h), aber man findet auch andere Orte. So hat man auf den ca. 100m Erhebungen im Elbsandsteingebirge ca. 30% weniger (unter 0.10uSv/h) als im umliegenden Tiefland. Erstaunlich niedrig ist die Strahlung auch am Ufer von Binnenseen wie der Mueritz, wo ich nur 0.08uSv/h gemessen habe, am ca. 500m entfernten Ferienhaus aber mit 0.15uSv/h recht hoch. Ich vermute, dass das Wasser dort das Radon sperrt, so dass es erst weiter entfernt austritt. Oder die Luft ist in Wassernaehe einfach sauberer und Staub traegt sonst die Radonzerfallsprodukte. Vielleicht kennt da jemand unter den Lesern die genaueren Zusammenhaenge? Durch Neutronen-Strahlung ausgeloeste Soft-Errors in Computer-RAM-Speichern verdoppeln sich uebrigens durch die doppelte Hoehenstrahlung auf der Zugspitze.
Hier einige Hotspots und Vergleichsorte in Magdeburg,
ausgemessen mit GammaScout oder dem Haak-Geigerzaehler ab 2013.
Bisher sind alle starken Quellen auf Uran-haltige Gesteine zurueckzufuehren.
Neben dem Ort und der Staerke habe ich die vermutliche Quelle und spaeter
auch deren Flaeche der Strahlen mit angegeben.
Messzeit ist meist eine oder wenige Minuten. Damit ist der Messfehler
im Bereich von 20%. Genauere Messungen benoetigen laengere Messdauern.
Hinweise und "Messauftraege" nehme ich gern entgegen.
Die Liste unten ist sortiert nach abnehmender Radioaktivitaet.
Die natuerliche Hintergrundaktivitaet in Magdeburg betraegt ca. 0.1uSv/h.
Hier gehts zurueck zur Hauptseite mit aktuellen
Messwerten.
OpenStreetMap-Ausschnitt Magdeburg:
Ort Geo Jahr Flaeche Messwerte und Quelle [2] Fuerstenwallstr. am Fuerstenwall OSM 2014 4m*20m 1.3-1.5uSv/h(0m) 0.6-0.8uSv/h(1m) Mansfelder-Schlacke-Gusssteine - Karl-Schurz-Str. OSM 2014 4m*50m 0.4-0.62uSv/h(0m) 0.23uSv/h(1m) Schlackesteine [1] Buechnerstrasse in Cracau OSM 2014 4m*50++m 0.53uSv/h(0m) 0.26uSv/h(1m) rot/graue Pflastersteine(?) - An der Kaelberweide OSM 2014 4m*50m 0.53uSv/h(0m) 0.40uSv/h(50cm) Schlackesteine - Treppe Markgrafenstr./Bruecke OSM 2014 5m*5m 0.32uSv/h(0m) GranitstufenAnnmerkung zu den Messungen:
Abbau der 50cm dicken Kupferschieferschicht aus
mit tonigen und sandigen Ablagerungen bedeckten Faulschlamm
des unteren Zechsteins
im Mannsfelder Land und aus anderen Abbaugebieten und
Verhuettung in 5 Betrieben der DDR bis 1990 [2].
Alte ablagerungen mit bis zu 3% Kupfer und anderen Schwermetallen [1].
Schlacke als praktisch ewig haltbare Pflastersteine seit 1864
zuerst im Mansfelder Land und spaeter mit ca. 16cm Kantenlaenge
in Strassen deutschlandweit und als Deichbefestigung in Holland verbaut.
Seit 1960er Jahren teilweise auch Zement zugesetzt.
Im Mittel 0.4uSv/h, Spitzenwerte bei
0.7uSv/h in 1m Hoehe ueber Pflaster [2]. Nach 1992 als unbedenklich
fuer Strassenbau erklaert bei Aufenthalt (1m ueber Pflaster)
bis 3h/Tag = 365d*3h/d*0.4uSv/h=0.4mSv/a.
Finden sich in Magdeburg in vielen Strassen, als Strassenrinnen in Auffahrten,
auf privaten Hoefen und vermutlich auch in den Schuettungen unter den Strassen.
Bei Einbau in Tragschichten durch ca. 10cm Strassendecke Dosisleistung halbiert
und dann im Bereich von Granitpflaster (im Mittel 0.15uSv/h, bis zu 0.35uSv/h).
Ich vermute, dass die Steine auch fuer erhoehte
Radonkonzentrationen in angrenzenden Wohnhaeusern sorgen.
Bei moeglichen Betroffenen bin ich gern bereit, Messungen durchzufuehren.
Quellen:
[1] http://www.opengeiger.de/GeigerCaching/Stralsund.pdf
[2] http://www.ssk.de/SharedDocs/Beratungsergebnisse_PDF/1992/1992_01.pdf?__blob=publicationFile
[1] Berlin-Gatow Am_Berghang 6 OSM 2014 5*15x15cm 1.1uSv/h(0m) entsorgte(?) Schlackensteine[1]
Wie ueblich sind auch in Berlin viele Strassen mit diesen Steinen gesaeumt. Hier wurden einige Exemplare in einem Stueck Wildwuchs in Gatow entsorgt (Zufallsfund Okt.2014).
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